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Wie im Himmel, 2005 ****





Wie im Himmel (Originaltitel: Så som i himmelen) ist ein schwedisches Musikfilm-Drama aus dem Jahr 2004 von Kay Pollak mit Mikael Nyqvist und Frida Hallgren in den Hauptrollen. Wie im Himmel, Schauspiel mit Musik ist eine entsprechende Adaption von Kay Pollak für das Theater.


Daniel Daréus ist ein international erfolgreicher Dirigent aus Schweden. Kurze Rückblenden zeigen zunächst prägende Stationen des Heranwachsenden: Der Junge wächst ohne Vater in Ljusåker auf, einem Dorf in Nordschweden. Während seiner Schulzeit wird er von seinen Mitschülern gehänselt und verprügelt. Später kommt sein außergewöhnliches musikalisches Talent als Geigenvirtuose zum Vorschein. Im Alter von acht Jahren zieht er mit seiner Mutter in die Stadt, wo ihn der Musikagent Mircea unter die Fittiche nimmt. Als Jugendlicher muss er mitansehen, wie seine Mutter infolge eines Autounfalls stirbt, als er gerade im Begriff ist, an einem internationalen Jugendmusikwettbewerb teilzunehmen. Schließlich – als Mittvierziger – wird Daniel Daréus ein gefeierter Stardirigent. Während eines Konzerts erleidet er einen Herzinfarkt; er legt deshalb seine Arbeit nieder.

(aus Wikipedia)


Ein unwahrscheinlich berührender und gut inszenierter Film, um die menschliche Sehnsucht nach Identität, Erfüllung und nach dem Jenseits, dem"Himmel". Allein die naturalistische Darstellung, eingebettet in eine skandinavische Winterlandschaft, ist ein Genuss. Die Darsteller agieren glaubwürdig, besonders Daniel, stellt einen sensiblen Künstler dar, der sich schon halb im Jenseits befindet. Dabei gelingt es diesem wunderbaren Film nicht, Klischees und Halbwissen um den christlichen Glauben aufzulösen. Der Pfarrer der Dorfgemeinschaft entlarvt sich als religiöser Heuchler, dessen Privatleben im Kontrast zum Glauben der Bibel steht und der letztendlich völlig vom Glauben abfällt. Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wenn menschliches Versagen der Kirche angelastet wird., obwohl Jesus Christus gerade für die Versager, die Kranken und Schwachen sein Leben am Kreuz hingegeben hat. Im Film wird diese Tatsache so verdreht, dass es letztendlich am Menschen selber liegt, sein Glück in Selbsterlösung zu finden. Eine traurige Erkenntnis, die nur am Rande durch traditionelle Choräle und Spirituals konterkariert wird. Die Musik eröffnet immer wieder den Weg zu Himmel, ohne dass die Sänger und Sängerinnen dieser Geschichte es begreifen, was ihre Nationen mit dem Kreuz im Wappen einmal zu ungeahnter Größe und Erkenntnis geführt hat. Zu weit scheinen auch die nordischen Kirchen schon vom Glauben abgefallen zu sein, dass noch ein Dorfpfarrer oder ein begnadeter Musiker die Kraft hätten, den Ursprung aller Freude und Siegesgewissheit zu erfassen. Und dennoch, mit dem entsprechenden Hintergrundwissen um den christlichen Glauben ist dieser Film wunderschön und ergreifend traurig zugleich, auf jeden Fall aber sehenswert.

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