Der Gott der Bibel hat sich auf vielfältige Art und Weise den Menschen zu erkennen gegeben, weil er erkannt und verstanden werden will. Es handelt sich bei Jahwe (der Ewigseiende), wie Gott sich im Alten Testament vorstellt, nicht um eine okkulte, versteckte Kraft, die im Verborgenen wirkt. Vielmehr handelt es sich um eine Person, die in einem Licht wohnt und sich der Menschheit offenbart hat. Wie wir hier sehen werden, war die Erkenntnis Gottes zu keiner Zeit ein Geheimnis oder nur für Eingeweihten möglich. Zuletzt hat die Reformation und die massenhafte Verbreitung der Bibel durch den Buchdruck vor 500 Jahren eine gewaltige Bekehrungswelle ausgelöst. Auch heute kann keiner sagen, er verstünde Gott nicht und könne nicht glauben, bevor er oder sie die folgenden vier Wege für sich persönlich erkundet hat.
Durch das Zeugnis der Schöpfung
Der Apostel Paulus hebt in seinem Brief an die Römer aus dem Jahr 56 n.Chr. hervor, dass alle Menschen von Anfang an Gott anhand der Natur erkennen konnten.
19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es mit Vernunft wahrnimmt, an seinen Werken ersehen. Darum haben sie keine Entschuldigung. 21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.
Zu allen Zeiten haben Menschen den Himmel bestaunt und sich gefragt, was das alles bedeutet und vor allem, wer das gemacht hat. Aber auch die Natur hier auf der Erde gab Menschen immer wieder Rätsel auf, weil alles nach einem bestimmten Ordnungsplan in der Tier- und Pflanzenwelt zu funktionieren scheint. Der Ablauf der Jahreszeiten, die Gestirne mit ihren immer wiederkehrenden Abläufen haben den Menschen daran denken lassen, dass es einen intelligenten Schöpfer geben muss, der das alles geschaffen hat und beherrscht. Zudem hat Gott den Gedanken an Ewigkeit in des Menschen Herz gelegt, heißt es in der Schrift, die Sehnsucht, an den Ort des Friedens, des Paradieses zurückzukehren.
Als im Laufe der Jahrhunderte nach der Vertreibung aus dem Paradies die Erinnerung an den Schöpfergott verloren ging, traten Geister und Götzen an deren Stelle. Allen gemeinsam waren es Menschen, die Götterfiguren aufstellten, um dann vor ihnen niederzufallen.
Obwohl in den Kulturen noch Überlieferungen über den Schöpfergott durch die Vorfahren zu finden waren, hatte man sich bald okkulten Kräften zugewandt. So auch in China, wo lange Zeit einem Schöpfer gedacht wurde, bis der erste Kaiser kam und verlangte, dass man ihn als Gott verehrte. Aber es gibt nur einen Gott, von dem die Menschheit erschaffen wurde und in deren Bewusstsein Gott seinen Fingerabdruck hinterlassen hat: Die Frage nach einem Schöpfer, die Frage nach der eigenen Herkunft, die Frage nach dem Sinn des Lebens verbunden mit einem Gewissen, das unentwegt zwischen richtig und falsch unterscheiden will, - mit all dem kommt der Mensch zur Welt. Darin hat sich der Mensch bis heute von der übrigen Schöpfung unterschieden. Tiere verfügen über Instinkte, während der Mensch über sich selbst und diese Welt nachdenken kann und vor allem in der Lage ist Liebe und Schönheit zu empfinden. Wie eingangs beschrieben spricht der Apostel Paulus davon, dass man allein schon an der Natur erkennt, welche Verantwortung dem Menschen gegenüber seinem Schöpfer erwächst. Der Mensch verfügt über eine Vorstellung von Gut und Böse, hat sich selbst Ordnungen gegeben, um eine Gesellschaft nach bestimmten Gesetzen zu organisieren. Angesichts dessen war schon damals das Gewissen des Menschen ein inneres Gesetz, das ihn entweder freisprach oder verurteilte. Der Mensch war somit sein eigener Richter wenn es darum ging, vor der Macht eines Schöpfers bestehen zu können. Unter diesem Eindruck haben sich aus Noahs Nachkommen Stämme und Völker gebildet, zwar mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen aber mit ähnlichen gesellschaftlichen Ordnungen. Die Frage nach einem höheren Wesen, nach Mächten in der unsichtbaren Welt hat die Menschen umgetrieben, mit ganz unterschiedlichen Antworten. Alle Religionen bieten Wege zur Vollkommenheit und Erlösung an, mit denen sich der Mensch seinen Himmel verdienen kann; sei es im Nirwana, in einer Auflösung im Nichts oder ein Paradies mit vielen Jungfrauen. Demgegenüber stellt die Bibel fest, dass der Mensch sich nicht aus eigener Kraft erlösen kann. Es muss Hilfe von außen kommen.
Fortsetzung folgt jeden Dienstag.
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