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Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter


Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter
Der ungerechte Verwalter



Was ist ungerecht in einer Zeit, in der Korruption und Schwarzarbeit ganz alltäglich geworden sind? Wie viele Filme feiern Egoismus und unverhohlenen Betrug, ja bis zum selbstgerechten Mord als ganz normale Verhaltensweisen. Wer dies ungefiltert als Unterhaltung zu sich nimmt, wird, gewollt oder ungewollt, davon geprägt. Was ist heute gerecht, wenn jeder seine eigene Gerechtigkeit aufstellt, ohne nach einer allgemeingültigen oder zumindest nach einer sozialen Gerechtigkeit im persönlichen Bereich zu fragen? Fragen, die das Gleichnis vom ungerechten Verwalter aufwerfen kann. Worin ist der Verwalter ungerecht? Und warum wird er gerade von der Gerechtigkeit selbst, Jesus Christus, gelobt? Viele haben sich an diesem Gleichnis versucht und ganz unterschiedliche Varianten hervorgebracht. Aber will Gott wirklich, dass wir an seinem Wort herumrätseln und zwangsweise dadurch auf unterschiedliche, letztlich verwirrende Antworten kommen?

Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter

 Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. 2 Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist es, das ich von dir höre? Lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab! Denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können.

3 Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Graben kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. 4 Ich weiß, was ich tun werde, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen. 5 Und er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Der aber sprach: Hundert Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich schnell hin und schreibe fünfzig! 7 Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig!

Der Verwalter hat das Geld seines Herrn verschwendet, er hat ihn aber nicht betrogen. Als er nun erkennt, dass sein Job, in dem er gut verdient hat, zu Ende ist, macht er sich Freunde unter den Schuldnern seines Herrn. Der Verwalter kürzt die Verpflichtungen auf den Schuldscheinen und bezahlt die Differenz aus eigener Tasche. Es geht hier um Werte, die nicht gering sind. Gerecht wäre, wenn die Schuldner ihre Schuld in vollem Umfang abzahlen müssten, jetzt aber ist der Verwalter "ungerecht" in dem er selbst einen Teil der Schulden übernimmt.


8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht. 9 Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon damit, wenn er zu Ende geht, man euch aufnimmt in die ewigen Hütten!

Wenn Jesus etwas lobt, kann es sich nicht um Betrug oder Diebstahl handeln. Vielmehr werden Christen aufgefordert, mit dem ungerechten Mammon (ein Begriff aus dem Aramäischen, was bedeutet "Vertrauen") sich Freunde zu machen. Geld an sich ist nicht schlecht, aber es verleitet zu falschem Handeln, zuallererst sei die Geldliebe genannt, die Gott verurteilt. Wenn der gottlose Verwalter darauf baut, dass er einmal von den Leuten gnädig aufgenommen wird, weil er ihre Schulden verringert hat, dann handelt er klug. In diesem Sinne sollen Christen darauf bauen, dass sie durch den klugen Umgang mit dem "ungerechten Mammon" einen Platz im Himmel haben. Wie vielen Menschen werden wir dort begegnen, denen wir mit unserem Geld Gutes erwiesen haben?


10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. 11 Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? 12 Und wenn ihr mit dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eure geben? 13 Kein Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Das Geringste sind die Güter, mit denen wir hier auf der Erde umgehen. Verglichen mit himmlischen Gütern handelt es sich hier um geringe Werte. Daher Jesus sagt uns, wenn wir schon nicht mit den geringen Werten hier auf der Erde gerecht umgehen, dann werden wir auch nicht mit dem vielen Reichtum im Tausendjährigen Friedensreich betraut werden. Dort gilt es dann über Städte und Regionen zu herrschen und im Sinne Jesu zu entscheiden und zu richten. Das fremde vergängliche Eigentum, was wir hier auf der Erde vorfinden, ist uns nur für kurze Zeit anvertraut. Alles gehört Gott und wir sollen Geld und Werte so verwalten, damit es im Reich Gottes Frucht bringt und sich vermehrt. Im tausendjährigen Friedensreich haben wir es dann mit bleiben Werten zu tun, die für uns vorbereitet sind, das Eure.

Viele Menschen wollen reich werden und machen weitreichende Pläne, um dieses Ziel zu erreichen. Und dann gibt es Menschen, die reich sind, aber nicht deshalb, weil sie reich werden wollten. Reichtum darf nicht als Lebensziel vor Augen stehen, dann hätten wir es mit dem Mammon als einem Götzen zu tun. Reichtum, der zufällt, sei es durch Arbeit oder Erbschaft, verpflichtet damit klug umzugehen.


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